Rundreise Amalfiküste
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Von der Haupstadt Rom ging es nun endlich über zum nächsten Kapitel: Rundreise an der Amalfiküste.
Die letzten Monate hatten wir in der Großstadt Rom verbracht. Daher konnten wir unsere Ankunft an der Amalfiküste kaum erwarten. „Amalfiküste“, ich meine, sagt der Klang dieses Ortes nicht schon alles über seinen Zauber aus? Wer bitte, fängt bei diesem Namen nicht das Träumen an? Bilder von Steilküsten, bunten Häuschen, Bootsfahrten nach Capri und Sonnenuntergängen vor der Küste von Positano? Es gibt wohl kaum malerischere Rundreisen. Wo sonst kann man so viel Schönheit zugleich finden, als auf diesem kleinen Flecken Erde?
Kaum verließen wir Rom und erreichten die Region Kampanien, wurden die Straßen immer kurviger. Zudem zeigte sich das funkelnde Meer entlang unserer Rechten flankiert von der wilden Steilküste. All das, was diese Region von Italien so charakterisiert.
Der erste Stopp unserer Rundreise an der Amalfiküste – Zu Besuch bei einer italienischen Gastfamilie
Die erste Destination auf unserer Rundreise in Kampanien, lag unweit der Amalfiküste auf der Halbinsel Sorrent. Nach unserem ungeplant langen Aufenthalt in Italiens Hauptstadt Rom, wollten wir uns finanziell etwas mehr Spielraum verschaffen. Daher entschieden wir uns, die ersten zwei Wochen bei einer italienischen Gastfamilie in Castellamare die Stabia zu leben. Dieser Ort liegt etwa 30 Minuten von Neapel entfernt, mit Blick auf den Vesuv (mehr Informationen dazu in Kürze in einem separaten Eintrag).
Während dieser Zeit, hatten wir zum Glück sehr viel Zeit für kleinere Reisen und Tagestripps. Somit konnten wir in Ruhe die wohl schönste Gegend Italiens, den Sorrent inklusive der Amalfiküste erkunden.
Neapel, ein Abenteuer für Autofahrer
Einer unserer ersten Tagesauflüge auf unserer Rundreise an der Amalfiküste führte uns in Kampaniens quirlige Haupstadt Neapel. Hier übrigens ein kleiner Tipp an alle, die nicht wie wir mit eigenem Auto nach Italien reisen. In Neapel befindet sich auch der nächstgelegene Flughafen zur Amalfiküste. Wenn man ein gutes Angebot findet, kann man einen Flug, z.B. Bremen – Neapel, für circa 200 Euro buchen. Von dort aus nimmt man sich entweder einen Mietwagen oder greift auf öffentliche Verkehrsmittel zurück.
Wie erwähnt, bereisen wir Italien mit dem eigenen Auto. Zudem ist Andre ein sehr erfahrener Autofahrer, dem selbst enge Straßen und hektischer Verkehr nichts ausmachen. Dennoch fuhren wir diesmal mit dem Zug nach Neapel. Diesen Tipp hatte man uns mehrfach im Voraus gegeben. Zum einen, da sich in Neapel zu unterschiedlichen Zeiten auch die Verkehrsrichtungen ändern. Zum anderen, weil das Autofahren als auch das Parken generell der reinste Horror sind. Und wir taten gut daran.
Mit der Circumvesuviviana, der Regionalbahn, die Neapel mit Salerno verbindet, erreichten wir innerhalb von 30 Minuten Neapel. Allen Reisenden, die mit dem Mietwagen unterwegs sind, können wir an dieser Stelle nur raten, auf das Auto zu verzichten für den eigenen Seelenfrieden. 🙂
Eine Stadt, voller Abenteuer und Streetfood
Neapel, ist in Italien ganz klar bekannt als die Stadt, die quirlig und chaotisch ist. Aber auch dafür, dass es dort das beste Streetfood gibt. Von dieser besonderen Atmosphäre wollten wir uns anstecken lassen. Unser Plan lautete, uns in den Straßen Neapels durch all diese bekannten Leckereien essen. Mit Sfogliatella (süßes Gebäck) und Kaffee starteten wir unseren Spaziergang durch die Stadt. Wir verloren uns in den vielen kleinen Gassen, nur um uns in der bekannten Krippenstraße wieder zu finden.
Wie der Name schon sagt, ist diese Straßen bekannt für ihre neapolitanische Weihnachtskrippe. Wir probierten die „beste“ Pizza Italiens, die bekanntlich aus Neapel stammt. Zudem beobachteten wir Neapels Schulkinder, die den Start der Sommerferien planschend im Hafenbecken verbrachten. Für uns war Neapel in keinster Weise überraschend, es war genau so wie wir es uns vorgestellt hatten. Die klassischen Sehenswürdigkeiten wie die Piazza del Plebiscito, Villa Floridiana oder die bekannten Unterwelten wurden dabei eher zur Nebensache.
Eine Reise mit den Göttern – Wandern auf dem Sentiero degli Dei
An einem anderen Tag, ließen wir uns von unserer Mitbewohnerin zu einer Wanderung überreden. Eine Wanderung über den bekannten „Sentiero degli Dei“ (dt. „Pfad der Götter“). Mit dem Bus fuhren wir nach Agerola, wo wir uns mit leckeren Panini eindeckten. Von dort ging es den 8 Kilometer langen Weg entlang der Küste nach Nocelle, Positano. Spätestens bei dem Stichwort „Positano“ sollte einem einleuchten, dass es sich hier nicht um einen gewöhnlichen Wanderweg handelt.
Wir starteten in den wolkenverhangenen Bergen in Agerola. Doch Schritt um Schritt eröffnte uns das unglaubliche Panorama der wunderschönen Amalfiküste. Am höchsten Punkt, mit dem besten Ausblick über das azurrblaue Meer, packten wir unsere Panini aus. Dort aßen wir zu Mittag mit dem wohl besten Panorama, dass man sich vorstellen kann. Neben der Sicht auf die beliebte Stadt Positano, entzog sich selbst die Insel Capri aus dieser Höhe nicht unserem Blick. Wie konnte man bitte besser sein Mittagessen geniessen, als mit solch einem Ausblick?
Ein weiteres Highlight war der Abstieg. Wir kamen an süßen kleinen Hotels mit atemberaubenden Dachterassen vorbei. Zudem durften wir eisgekühlte, frisch gemachte Zitronenlemonade geniessen, die den Wanderern verkauft wurden. Nach gefühlten 1000 Stufen hinab nach Nocelle hatten wir uns eine Belohnung verdient: Ein Bad im Golf von Neapel am traumhaft schön gelegenen Arienzo Beach Club.
48 Stunden non-Stopp Bilderbuchpanorama in Vietri sul Mare
Für unseren ersten Hochzeitstag hatten wir beschlossen, uns für ein Wochenende aus dem Alltag unserer italienischen Gastfamilie zu ziehen. Wir wollten uns etwas Zeit nur für uns gönnen. Zu diesem Zweck, entschieden wir uns für ein Hotel mit unmittelbarem Meerblick in dem kleinen Ort Vietri sul Mare. Dieser ist bekannt für handgefertigte bunte Keramik. Zudem gehört er zu der Vereinigung der schönsten Orte in Italien („i borghi più belli del mondo“).
Alle Mahlzeiten im Hotel haben wir bei uns auf dem Balkon eingenommen. Das sagt wahrscheinlich alles über das Panorama aus, das sich uns bot. Mit offener Balkontür schlafen und mit dem Rauschen des Meeres im Ohr aufwachen? Nicht einfach nur eine kitschige Vorstellung, sondern an diesen zwei Tagen während unseres Aufenthalts im Hotel unser tägliches Programm. Leider verfügte unser Hotel über keinen eigenen Strand. Daher gönnten wir uns an diesem Wochenende auch mal kostenpflichtige Sonnenliegen und Schirm für 20 Euro. Ein Luxus, den wir normalerweise umgingen an Italiens Stränden.
Gefährliche Versuchung – Besteigung des Vesuv
Natürlich darf bei einer Rundreise an der Amalfiküste in Kampanien nicht die Besteigung des berühmten Vulkans fehlen. Dieser ist dafür bekannt, Städte wie Pompeji ausgelöscht zu haben. Noch heute zählt er zu den gefährlichsten Vulkanen Europas. Während einiger unserer zahlreichen Abende am Strand von Castellammare di Stabia, thronte der Vesuv stets erhaben als Gigant im Hintergrund. So verließen wir also an einem Tag für eine kleine Reise mal wieder den Sorrent.
Wir wollten uns den imposanten Vulkan aus nächster Nähe anschauen. Allein die Fahrt in den umliegenden Nationalpark, entlang zerklüfter Hügel, war eine Reise wert. Wenn man bedenkt, dass man gerade die Reste des ehemaligen Vulkans passierte, dessen Landschaft erst durch den Ausbruch erschaffen wurde wurde einem die Macht der Natur wieder einmal bewusst. Tatsächlich besteht der Vulkan am Golf von Neapel nämlich aus zwei Vulkanen. Bei Ausbruch des ersteren, hat sich im Inneren ein neuer Kegel gebildet. Diesen kann man heutzutage als Attraktion besteigen. Dessen Besteigung findet ausschließlich in Begleitung eines Guides statt. Dieser ist im Preis für den Eintritt von ca. 10 Euro inbegriffen. Die Buchung und der Kauf der Tickets kann man momentan nur online vornehmen (aktuell leider in einem äußerst aufwändigen Buchungsprozess).
Der Ausblick vom Vulkan
Die Tour dauert maximal 30 Minuten, auf der man mit hilfreichen Informationen rund um den Vesuv versorgt wird. Den letzten Kilometer um den Vulkankrater durften wir in Eigenregie entlangwandern. Das Innere des Vulkans lässt nur vermuten, dass sich tief unter dem Gestein ein aktiver Vulkan befindet. Daher ist das Panorama von dort oben viel nennenswerter.
Fast könnte man vergessen, dass man sich gerade auf einem aktiven Vulkan befindet. Der jedoch zeitweise wahrnehmbare Schwefelgeruch lässt einen immer wieder an die brodelnde Gefahr unter einem erinnern. Obwohl man nicht genau weiß wann, rechnet man übrigens in den nächsten Jahren irgendwann mit einem erneutem, starken Ausbruch. Wenn man so etwas hört, ist man froh, den brodelnden Giganten schnell wieder zu verlassen, bedenkt man, zu welchem Unheil er damals in Städten wie Pompeji geführt hat.
Die letzte Woche unserer Rundreise an der Amalfiküste bricht an
Nach zwei Wochen Aufenthalt bei der italienischen Gastfamilie konnten wir unser Budget wieder etwas aufstocken. Daher entschlossen wir uns, die letzte Woche unserer Rundreise an der Amalfiküste alleine zu bestreiten. In der Vergangenheit hatten wir bereits sehr gute Erfahrungen mit Unterkünften auf Airbnb gemacht. Aus diesem Grund entschieden wir uns erneut für solch eine Unterkunft und gegen ein Hotel. Außerdem war das Gro der Hotels auf der italienischen Halbinsel Sorrent für unser Budget schlicht und einfach viel zu teuer. 😉
Amalfi, die Stadt, die der wohl schönsten Küste ihren Namen gab
Für den nächsten Stopp unserer Rundreise an der Amalfiküste hatten wir Amalfi gewählt. Die Stadt, nach der die wohl berühmteste Küste Italiens benannt wurde. Auf unserer Reise durften wir bereits mehrmals kleine Ausflüge an die Amalfiküste machen. Dennoch waren wir wieder wie verzaubert. Auf der kurvigen Küstenstraße von Sorrent Richtung Salerno lässt sich die ganze Schönheit der südlichen Halbinsel, allen voran Positano, bestaunen. Wenn man bedenkt, wie eng und kurvig diese Straßen manchmal sein können! Daher waren wir froh, durch diese nicht mit einem Mietwagen zu navigieren, sondern mit unserem kleinen, klapprigen Polo.
Die Terrasse unseres Appartments gab uns einen unverbauten Blick auf das funkelnde Meer am Fuße von Amalfi preis. Ein Ausblick, den wir so oft es ging, geniessen konnten. Ob beim morgendlichen Yoga, wahrend des Frühstücks oder beim Arbeiten am PC. Tagliche Spaziergänge über viele, viele Stufen führten uns an die durch Kieselsteine geprägten Strände oder das historische Zentrum von Amalfi. Dieser kleine Ort versprühte so viel Flair mit all seinen Gelaterie und dem Wahrzeichen der Amalfiküste, den übergroßen Zitronen, die man auch mit der Insel Capri assoziiert. Kein Wunder, dass Rundreisen in diese Region, an den Golf von Salerno, ganz oben auf der Wunschliste stehen. Obwohl sie nur eine unter den vielen Sehenswürdigkeiten in Italien ist.
Ein Stopp hoch in den Bergen im berühmten Ravello
Auf dem Weg zu unserer nächsten Destination, der Kleinstadt Minori, legten wir einen kurzen Zwischenstopp in dem in den Bergen gelegenen Ort Ravello ein. Ein Ort, der durch Adelsfamilien geprägt wurde und in dessen Gärten der Villa Rufulo einst Richard Wagner inspiriert wurde. Obwohl Andre sich zierte, konnte ich ihn überreden, den Preis für das Eintrittsgeld in diese berühmte Villa zu zahlen. Wahrend die Villa für uns eher nebensächlich war, überzeugte wieder einmal mehr das atemberaubende Panorama. Kein Wunder, dass man dieses gerne nutzte für die jährlichen Festspiele zu Gedenken von Richard Wagner.
Das wohl kleinste Appartment in Minori und Strandtage in Salerno
In Minori verbrachten wir einige Tage in dem wohl kleinsten Appartement. Kochzeile und Bett waren nur 30 Zentimeter voneinander getrennt. Aus Platzmangel mussten Küchenutensilien zeitweise Platz auf dem Bett finden. Dafür konnten wir uns umso mehr ausstrecken auf unserer Terasse mit Blick auf Minori und das dahinterliegende Meer. Der eigentliche Charme unserer Unterkunft lag jedoch darin, dass wir umgeben waren von Hunderten von Zitronenbäumen.
Unseren letzten Stopp an der Amalfiküste legten wir für zwei Tage in Salerno ein. Eine Hafenstadt am Golf der gleichnamigen Stadt mit einer wunderschünen Strandpromenade. Diese lud vor allem abends zum Flanieren ein. Dann, wenn die Italiener sich zum Abendessen mit Familie und Freunden treffen. Tagsüber genossen wir den Strand im 20 Minuten entfernten Bagni Savoia. Hier hatten liebe italienische Freunde auf ihre Kosten die beliebten Liegen und Sonnenschirm zu unserem ersten Hochzeitstag reserviert.
Zeit für unsere nächste Destination – Das Ende unserer Rundreise an der Amalfiküste
Besser hätten wir uns unsere erste Reise nach unserem langen Aufenthalt in Rom kaum vorstellen können. Von atemberaubenden Panorama der Steilküste, über süße Altstädte wie Amalfi und Ravello, bis zum schillernden Meer, haben wir hier alles erlebt. Doch jetzt wurde es Zeit für den nächsten Stopp unserer Reise, Apulien. Dort wurden wir bereits erwartet. Eines wussten wir jedoch – wir würden wiederkommen an dieses wunderschöne Plätzchen Erde. Dann würden wir uns auch die Insel Capri anschauen. Dass dies bereits schon drei Monate später der Fall sein sollte, wussten wir damals jedoch noch nicht. 😉
Unsere Reise durch Italien geht weiter!
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