Statue von Giacomo Puccini
Lucca

Die erste Station unserer Reise

Oh du schönes Lucca – Heimatstadt von Puccini. Die erste Station unserer Reise ist erreicht.

Nach Wochen, nein, Monaten intensiver Vorbereitung ist es soweit. Denn nicht einmal ein Jahr nach dem entscheidenden Abend in Hamburg sitzen wir in einem alten Polo auf dem Weg nach Italien. Zunächst führt uns unsere Reise über Frankfurt, Freiburg, Zürich und Bergamo, wo wir alte und sehr lieb gewonnene Freunde besuchen. Danach erreichen wir unsere erste Destination in der nördliche Toskana, die Stadt Lucca.

Dieses Ziel, als erste Station unserer Reise, ist nicht ganz zufällig gewählt. Der Grund ist ein lieber Freund aus Berlin, der gebürtig aus Lucca stammt. Seine Eltern besitzen dort ein Ferienhaus in den Bergen. Dieses steht im Winter leer und daher dürfen wir hier für kleines Geld einkehren. Das Haus, welches wir liebevoll „unsere“ Villa nennen, ist wunderschön gelegen. Denn es hat einen wunderschönen Blick auf die Wälder der Toskana und zudem einen riesigen Garten. Die Villa selbst ist viel zu groß für uns – vier Schlafzimmer, zwei Bäder, das fühlt sich nicht so wirklich nach „downsizing“ an. Eigentlich eines der Mottos, welches Leitthema für unsere Reise sein soll.

Aussicht aus der Villa Pardini
Die Aussicht aus dem Schlafzimmerfenster „unserer“ Villa in San Macario in Monte.
Garten der Villa Pardini
Aussicht von der Stufen der Villa. Unser Heim für diese Station.

Genauer gesagt eine Reise mit viel Zeit für uns, Inspirationen und einer hoffentlich neu gewonnen Leichtigkeit, die wir uns von den Italienern abschauen wollen. Zudem eine Reise, in der wir bewusst reduzieren, unseren Ballast, unsere Ausgaben, um ganz viel Raum für neue Gedanken und Ideen zu schaffen. Außerdem Raum für neue Begegnungen, nicht zuletzt mit uns selbst, und hoffentlich viel Pasta und Wein.

 

Unbekümmertheit und Leichtigkeit als Leitthema für unsere Reise

Ganz bewusst haben wir entgegen unserer Natur nicht jeden Monat durchgeplant. Stattdessen fanden wir den Gedanken verlockend, uns etwas treiben zu lassen und nicht genau zu wissen, wo wir als nächstes sein würden. Ständig fragten uns Freunde, ob und wann sie uns besuchen könnten. Aber die Antwort darauf lautete stets: „Natürlich gerne, allerdings wissen wir momentan noch nicht, wann wir wo sein werden.“. Unsere Absicht ist es viel zu sehen von Italien und das nicht nur als Touristen, sondern am liebsten aus der Sicht der italienischen Landsmänner selbst. Während wir mit einigen Destinationen liebäugelten, wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht, ob wir vielleicht sogar über mehrere Monate an einem Ort bleiben würden. Allein Lucca, als erste Station unserer Reise, haben wir vorher festgelegt.

 

Unsere Reise durch Italien nimmt Gestalt an

Unseren Aufenthalt mit so einer Unbekümmertheit genießen zu können, war unser erklärtes Ziel. Jedoch mussten wir dafür im Vorfeld umso mehr an Planung investierten. Innerhalb weniger Monate gab es so viel zu planen und dann auch tatsächlich in die Tat umzusetzen. Zwischen diesen beiden Schritten können manchmal Welten liegen: Unbefristete Jobs zu kündigen, fremde Menschen zur Untermiete in die eigene Wohnung einziehen zu lassen oder beim Arbeitsamt vor der Tür zu stehen. All das fühlt sich auf dem Papier anders an, als wenn man die Dinge dann tatsächlich tut. Dennoch haben wir es getan und jetzt sind wir also endlich hier, in Bella Italia!

 

Unsere Ankunft und die ersten Tage in Lucca

Die ersten Tage in Lucca verbringen wir damit, unser neues Terrain zu erkunden. Wir unternehmen zahlreiche Ausflüge in das historische und entzückende Lucca. Diese Stadt ist eine der wenigen, die noch eine komplett erhaltene Stadtmauer hat. Bereits nach nur wenigen Minuten haben wir uns erneut in Lucca verliebt. Das Kopfsteinpflaster, die engen, kleinen Gässchen und das Amphitheather zum Beispiel. Aber auch die wunderbaren kleinen Einzelhandelsgeschäfte und traditionellen Handwerksgeschäfte, die noch immer ihre Produkte nach alten Rezepturen erstellen, und natürlich die vielen netten Restaurants.

Zugang Altstadt Lucca
Durch einen der vielen Tunnel der Stadtmauer geht es in die Altstadt.
Sonenuntergang San Macario in Monte
Die engen Gassen erstrahlen im weihnachtlichem Ganz.
Eine der besten Bäckereien in Lucca
Eine Stadt, die fast ohne große Handelsketten auskommt.

Da wir knapp vier Wochen vor Weihnachten in Lucca eintreffen, ist auch hier schon alles hübsch weihnachtlich geschmückt. Dennoch, etwas ungewohnt ist es am Anfang schon irgendwie, dass man in einem für uns Deutsche so typischen Urlaubsland auch die klassische Weihnachtsdekoration und Lichterketten sieht. Aber auch daran gewöhnen wir uns schnell, verleiht dieser weihnachtliche Glanz diesem Ort doch irgendwie einen ganz besonderen Charme. Etwas anders würden wir vielleicht darüber denken, würden wir Weihnachten nicht nach Hause zu unserer Familie fliegen für ein paar Tage.

An manchen Tagen zieht es uns nach Lucca oder in nahe gelegene Orte wie Pisa, Viareggio oder Montecarlo. An anderen Tagen unternehmen wir einfach nur ausgedehnte Spaziergänge direkt vor unserer Haustür. Immer wieder verzaubert uns das Panorama der Toskana. Zum einen die Apuanischen Alpen, die immer wieder ihre mächtigen Gipfel blicken lassen, und zum anderen die tausenden von Olivenbäumen, die sich sehnlichst der Wintersonne entgegenstrecken.

Pizza und Street Art in Pistoia
Pizza and Street Art in Pistoia!
Die Straßen von Montecarlo
Montecarlo – Stadt auf dem Hügel!
Wanderweg in San Macario in Monte
Eindrücke von unseren zahlreichen Streifzügen durch die Natur.
Sonenuntergang San Macario in Monte
Wie wunderschön ist doch die Toskana!

Wir leben uns langsam ein

Da Lucca die erste Station unserer Reise ist, sind, neben diesen Streifzügen und Entdeckungstouren, unsere ersten Tage davon geprägt, dass wir uns mit ganz alltäglichen Dingen auseinandersetzen. Dinge, die wir in Berlin nebenbei erledigt haben, wie z.B. den Kühlschrank zu füllen. Glücklicherweise haben wir die Supermärkte schnell ausgemacht. Aber kaum sind wir drinnen, sind wir überfordert. Denn so eine große Auswahl an Pasta, Gebäck aber auch Obst und Gemüse sind wir in Deutschland nicht gewohnt. Überraschend ist auch, dass die Geschäfte auch am Sonntag geöffnet sind. Scheinbar lieben es die Italiener zu Scharen am vermeintlichen Ruhetag einkaufen zu gehen.

Auch braucht es ein bisschen, bis wir das Thema Mülltrennung und Entsorgung durchblickt haben. So vergehen Tage, bis wir verstehen, dass die Müllabfuhr niemals unseren Müll mitnehmen wird. Sondern wir eigenhändig zum Entsorgungshof fahren müssen, den Kofferraum voll bepackt mit Mülltüten. Zum Glück nimmt uns die freundliche Dame zwar unseren Müll ab, gibt uns aber zu verstehen, dass das eigentlich kostenpflichtig ist. Darüber müssen wir wohl nochmal mit unseren Vermietern sprechen.

Apropos sprechen! Obwohl wir Italienisch tatsächlich nur im Selbststudium lernen (gehört zum Thema „Kosten reduzieren“), merken wir, dass wir uns schon recht gut verständigen können. Zumindest wenn es um ganz simple Dinge geht. Und zur Not gibt es auch immer noch Google Translate. Eine von zahlreichen Möglichkeiten, die uns aufgrund des mittlerweile kostenfreien Roamings überall zur Verfügung stehen. Ein erneutes Hoch auf die EU.

So vergehen die ersten Wochen wie im Flug und die erste Station unserer Reise neigt sich dem Ende entgegen. Aber wir fiebern schon der nächsten Destination entgegen. Manchmal müssen wir uns wirklich zwicken und uns gegenseitig daran erinnern, wie unwirklich das hier alles gerade ist. Da ist zum Beispiel der Blick am Morgen aus dem Schlafzimmerfenster (einem der vier), wo sich die Berge und Wälder noch im Nebel der Wolken hüllen. Dann das Einkaufen in einem der kleinen Handelsgeschäfte zwischen Italienern, wo wir unsere Bestellung für Pecorino und Trüffelsalami aufgeben. Oder der Spaziergang auf der über 4 km langen Stadtmauer Luccas.

Feinkostladen Lucca
Eines der zahlreichen Lebensmittelgeschäfte in der Altstadt, alle sind fantastisch, doch „Il Mercatino“ ist eindeutig unser Favorit.
Weg auf der Stadtmauer von Lucca
Die über 4 km, Stadt umrundende Mauer Luccas. Perfekt für Spaziergänger, Jogger, Fahrradfahrer etc.
Grüner Rasen vor der Stadtmauer von Lucca
Tolle Aussicht und im Sommer laden die zahlreichen Grünflächen zum Picknick oder Wein trinken ein.

Wie schön ist doch das „Dolce Vita“!

A presto (Bis bald). Denn Unsere Reise fängt erst an 🙂

Erfahre mehr über unsere Reise...

Unsere Reise durch Italien. Ein Jahr der Veränderung voller Erfahrungen und Begegnungen in einem Land welches wie kein anderes für das Dolce Vita steht.

Ein Jahr Italien! An unserer ersten Station kehrt nach kurzer Zeit so etwas wie ein italienischer Alltag ein. Was wir erleben, lest selbst.

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